Mittwoch, 21. Mai 2014

Eine sehr hilfreiche Renteninformation

Es stand in der Zeitung: Ein Rentenspezialist hält im Ingolstädter Gewerkschaftshaus einen Vortrag über die Eurorente. Der DGB hat die Veranstaltung organisiert, und als gestandener Metaller ging ich hin. Schließlich ist man ja selber Emigrant, also irgendwie von dem Thema betroffen. Und der DGB kümmert sich auch um ehemalige Erwerbspersonen, sprich Rentner, und im Sinne der Globalisierung speziell um die EU-Rentner. Das macht schon angesichts der Tatsache, dass laut DIE ZEIT vom 15.Mai 2014 der Anteil der Erwerbspersonen in den DGB-Gewerkschaften von einst 32,2% (1950) auf 12,9% (2011) geschrumpft ist, Sinn.

Etwa 20 Leute waren neugierig auf diesen Vortrag. Viele von ihnen hatte ich als Gewerkschaftsfunktionäre noch in Erinnerung. Auch drei Medienvertreter waren zugegen. Der Rentenspezialist referierte, mit Laptop und Beamer, wie sich das heute gehört. Er sprach nur zwei, drei Sätze über die Rente, die sich aus zwei oder auch mehreren Einzelrenten verschiedener EU-Staaten zusammensetzen kann, und lieferte danach ein Beispiel an Komparatistik in Sachen Rentensysteme in Deutschland, der Schweiz und der Niederlande ab.

Nach einem weiteren Vortrag zur Rentenpolitik des DGB, politisch und frei gehalten von einem wortgewandten Gewerkschaftsfunktionär, begann eine lange Diskussion über... die Rente in Deutschland. Natürlich waren alle Wortmeldungen von einer jeweils persönlichen Unzufriedenheit geprägt – trotz der anstehenden Reform. Von der EU-Rente war keine Rede mehr. Nur zum Schluss meinte ein Zuhörer, darauf hinweisen zu müssen, dass es ja wohl zweierlei EU-Rentner gebe: die in der Eurozone und die außerhalb dieses Bereichs. Letztere hätten wegen den Währungsschwankungen keine stabilen Monatseinkünfte. Der Experte reagierte darauf mit der weisen Feststellung, dass das nun mal so sei. Auch bei einer Rente aus den USA. Die könnten ja zum Schluss noch mehr haben, meinte ergänzend mit süffisantem Unterton ein Kollege aus der Reihe der Funktionäre.

Auf dem Heimweg fragte ich mich, ob ich an diesem Abend wohl etwas versäumt hatte. Eigentlich nicht, denn als ich nach Hause kam, stand es im ersten Relegationsspiel zwischen dem Hamburger SV und Greuther Fürth 0:0. Und so ist es dann auch bis zum bitteren Ende geblieben.

Anton Potche

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