Samstag, 31. März 2012

März 2012 - Giarmata in den Medien

AGENDA.RO, Timişoara/Temeswar, 2. März 2012
Der sogenannte „Wachstumspool Temeswar“ hat Startprobleme. Viele Gemeinden haben es nicht geschafft, Projekte zu formulieren, wodurch die Chancen des Pools an staatliche Fördergelder zu kommen, minimiert wurden. Auch Giarmata/Jahrmarkt gehört zu dieser Metropolitanzone, wie der Pool im Banat auch noch genannt wird. 
+ + + Da scheint der Glaube an den Sinn eines Wachstumspools, mit einer Großstadt im Mittelpunkt, zu fehlen. + + +

RENAŞTEREA BĂNĂŢEANĂ, Timişoara/Temeswar, 2. März 2012
Die Eier sind im Banat um sage und schreibe 50 Prozent teurer geworden. Die Zeitung zitiert einen Ladenbesitzer aus Giarmata mit der Aussage, dass er 1 Leu fürs Ei verlangen müsste, damit auch er noch etwas am Verkauf gewinne.
+ + + Schlechte Aussichten für den Osterhasen, würde ich sagen. + + +

ZIUA DE VEST, Timişoara/Temeswar, 13. März 2012
Es wird intensiv an der Autobahntrasse Temeswar – Lugoj/Lugosch gearbeitet. Die Strecke bei Giarmata sollte eigentlich bis im Sommer fertig sein. Marius Popovici, der Vizevorsitzende der National-Christlich-Demokratischen Bauernpartei (PNŢCD), verweist aber bereits auf den langen Winter, so dass man in Zeitverzug geraten könnte.
+ + + Dagegen gibt es nur ein Rezept: Schneller arbeiten. + + +

deBANAT.RO, Timişoara/Temeswar, 13. März 2012
Im Banat wird wieder Fußball gespielt. Millenium Giarmata hat sein erstes Spiel zu Hause gegen Flacăra Făget mit 3:2 gewonnen, nachdem die Gäste schon mit zwei Toren geführt hatten. Die Tore für Millenium erzielten Ionaş, der schon mit 17 in der 3. Liga spielte, und Gideon.
+ + + Hai Giarmata! + + +

ADEVĂRUL.RO, Timişoara/Temeswar, 19. März 2012
„Mit der Frühlingsluft sind auch die Diebe aus ihren Unterkünften gekommen“, schreibt die Zeitung. In Giarmata hat ein 21-Jähriger im „Dispensar“ Materialien im Wert von 1000 Lei entwendet. Der Spurhund der Polizei hat den Einbrecher überführt. Jetzt sitzt er in Untersuchungshaft.
+ + + Und wartet auf die Ostereier. + + +

AGENDA.RO, Timişoara/Temeswar, 23. März 2012
„CFR Timişoara la ceas aniversar” titelt die Online-Zeitung. „CFR Temeswar in der Jubiläumsstunde”. Die traditionsreiche Temeswarer Fußballmannschaft des Eisenbahnervereins stand 1965 im Halbfinale des Rumäniencups. Das war die damalige Stammbesetzung: TătarZorescu, Calilin, Soboleanu, MuschiciSamson, Seceleanu  - Lungu, Covacs, Fodor, Panici. CFR spielte in der 2. Liga, heute in der 4.
+ + + Zorescu ist ein Giarmataer, damals also Jahrmarkter. „Em Lică sei Schwor", hat meine Frau mich aufgeklärt. + + +

PROSPORT.RO, 23. März 2012
Fußball – Liga 3 – Serie C5 – 17. Etappe
Gloria CTP ARAD - Millenium Giarmata 2:0
Tabelle: 7. Millenium Giarmata   28

deBANAT.RO, Timişoara/Temeswar, 24. März 2012
Der neue rumänische Transportminister Alexandru Nazare hat die Autobahnbaustelle Timişoara – Lugoj besichtigt und erklärt, dass es momentan einige Schwierigkeiten mit einer Anfechtung der Ausschreibung für die zweite Bauphase dieses Projektes gibt – „nach gutem rumänischen Brauch“, heißt es in dem Artikel. Die EU-Gelder wären aber nicht gefährdet, sagte der Minister.
+ + + Mit dem Abrufen dieser EU-Gelder haben die Rumänen schon seit ihrer EU-Mitgliedschaft ihre leidigen Probleme. Da könnten sie wirklich von den Polen lernen, die es hervorragend verstehen, die für sie bereitgestellten EU-Töpfe zu leeren. + + +


Montag, 26. März 2012

Wann ich des gewisst hätt

Gester Morjet hot mei Fraa mich zum Bäcker gschickt, Semmle kaafe. Dort hot die BILD AM SONNTAG gelee. Der heißeste Lohnzettel Deutschlands. 17 Millionen – wie geht das? VW-Chef Winterkorn erklärt sein Rekord-Gehalt hun ich uf der Titelseit geles un der Verkäuferin gsaat, wann vun meim Finefeuroschein noch so vill iwrichbleibt, holl ich die Zeidung aah mit. Es war knapp, is awwer gang.

De Hoom hun ich geles. Mei Kaffee war so heiß wie em Dr. Winterkorn sei Lohnzeddl. Awwer norr beim eerschte Schluck. Die letzte Troppe ware noh schnell uf die Temperatur vun meim Lohnzeddl abgekielt. Na un, hun ich mer gsaat, der Mann kann aah net meh wie e Schnitzel esse odder Spätzle odder vleicht sogar Kärwesstrudel. Jo, Kärwesstrudel! Forrwas net?

Bei dem Gedanke war ich plötzlich gar nemmi neidisch uf de Dokter Winterkorn. Kärwesstrudel! Es kennt doch sein, dass sei Motter ehm dee geback hot. Kärwesstrudel so wie de Hoom, bei uns dort unne, wu die Donauschwowe mol gelebt hun – mei Vorfahre un em Vedder Martin sei Vorfahre, asso unser Vorfahre. Do war nämlich newer dem Artikel mit dee 17 Millione noch e Kommentar vum Michael Backhaus, un do hun ich geles: „Martin Winterkorn stammt aus einer aus Ungern vertriebenen Familie, sein Vater war Arbeiter, seine Mutter Hausfrau.“

Ich soon Eich Leit, die Millione hun mich gar nemmi intressert. In dee Kategoriee kann mei Arweterverstand sowieso net denke, ich moon, wann’s um’s Geld geht, net um die Stickzahle. Do kenne sogar mei Knoche un Muskle, mei Gstell, wie de Bayer saat, mitredde. Ich war norr meh stolz druf, dass de Winterkorns Vedder Martin mei Landsmann is, e Donauschwob. Mer, mei bessri Hälft un ich, ware gester uf’m Donaudamm Bizikl fahre. Leit, ich muss Eich des soon, ich hat so e gschwollni Brust, dass ich schun Ängste hat ghat, die Biziklfahrer aus der anner Richtung kumme an mer net langst un falle in’s Wasser. Ja logisch, wann merr so Landsleit hot: es Müllersch Herta, die Wess Jelinek, de Fischersch Joschka, de Tarzan un wer waaß wenne net noch alles.

Mit meim kalte Kaffee uf der Zung hun ich mich awwer noh doch noch e bissje geärjert. Awwer norr e bissje, weil iwwer sei Schicksal soll merr eigentlich net jammre. Des macht norr depressiv un bringt am net weider. Finef Johr lang hun mer in de Betriebsversammlunge gegeniwer gsitzt, de Vedder Martin un ich, er als Audi-Chef un ich als Basfliglhornist im Werkorchester. Un ich hun net gewisst, dass mei Chef mei Landsmann is.

Ich hätt doch gsaat, Griß Gott Vedder Martin, wie geht’s. Wann wart der es letzte mol drunne? Un so. Des hätt sich schun ergewwe. Mer wär bestimmt noch was Gscheides ingfall. Der hätt sich doch bestimmt gfroit... un wer waaß: Irgendwu i’me Büro! Dehr wisst schun: Vitamin B. Des hätt bestimmt hinghaut. Der Mann war mer schun immer simpatisch. Wann ich des gewisst hätt... Jetz is es zu spät. Er is wech un ich sin wech. Wirklich schad. Na so e Pech!


Berns Toni

Mittwoch, 21. März 2012

Mit einem neuen Auto aufs Siegerpodest

Das ist am vergangenen Sonntag dem Ingolstädter Dominik Fleischmann bei der Deutschen Meisterschaft für Minicar-Tourenwagen in Göttingen gelungen. Er musste sich mit einem Auto der Marke Yokomo, mit dem er jetzt sein erstes Rennen bestritt, nur von dem Profifahrer Ronald Völker aus Friedberg, ebenfalls mit einem Yokomo, und von Freddy Südhoff aus Wiesbaden, mit einem Awesomatix-Modellauto, geschlagen geben.


Südhoff, Völker, Fleischmann
Knapp 100 Fahrer waren in verschiedenen Klassen angetreten. Der Fahrer des Ingolstädter Vereins Speed League Racing Ingolstadt 06 e.V. zeigte sich mit seiner Leistung zufrieden. In seiner Klasse, Modified – die schnellste, haben 33 Konkurrenten um die Lorbeeren gekämpft, unter ihnen auch Fahrer, die diesen Sport berufsmäßig ausüben. Fleischmann frönt diesem Hobby seit seiner Kindheit. Der Student der Uni. Eichstätt investiert viel Zeit und Geld in sein Steckenpferd. Seine Erfolge bei zahlreichen Rennen im In- und Ausland zeugen auch von der konsequenten Arbeit, die im Ingolstädter Rennstall für Modellautos geleistet wird. 

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Auf der Homepage des Vereins kann man sich über die folgenden Wettkämpfe dieser interessanten Sportart informieren, aber auch Interessantes über den Ingolstädter Motorsportverein und seine Mitglieder erfahren.


Anton Potche

Montag, 19. März 2012

Begegnung mit einem Ingolstädter

Er ist's

Frühling lässt sein blaues Band
Wieder flattern durch die Lüfte;
Süße, wohlbekannte Düfte
Streifen ahnungsvoll das Land.
Veilchen träumen schon,
Wollen balde kommen.—
Horch, von fern ein leiser Harfenton!
Frühling, ja du bist's!
Dich hab' ich vernommen!

Eduard Mörike


Musik in der Natur ist immer eine Steigerung gegenüber einem Musikerlebnis im Konzertsaal oder auf der Kleinkunstbühne. Die Vögel singen mit und der Strom rauscht dazu. Sein Dahingleiten passt sich jedem Rhythmus an. Eduard Mörike muss es vor 184 Jahren so ähnlich empfunden haben, wenn auch nicht unbedingt an einem Flusslauf.

Wir waren unterwegs in den Donauauen an diesem ersten warmen Sonntag kurz vor Frühlingsanfang. Ein neues Lebensgefühl wohin man auch sah. Hörst du das, sagte ich zu meiner Frau und hielt an. Das klingt, als würde Charly Böck mit seinen Leuten üben, vielleicht drüben am anderen Donauufer, meinte sie und stieg vom Fahrrad. Wir lauschten, hinein in die Auen mit ihren aus der Winterstarre erwachten Tönen des Lebens – und diesen Trommeltönen.

Und nicht nur wir. So mancher Fahrradfahrer wurde langsamer. Dann sah ich ihn. Die Bäume sind noch blattlos. Und ich stieg hinab vom Damm... und staunte nicht schlecht. Ein junger Mann, barfuß, mit Rastalocken, Sonnenbrille und Halskette und zwei Trommeln vor sich, die er mit den Handflächen inbrünstig bearbeitete. Als er mich sah, hielt er inne.

Wo bin ich, in Afrika oder im Herzen Bayerns? Mein Blick auf den Damm gab mir Sicherheit. Er ist der Fremde und ich der Einheimische. Ich stand vor einem unsicheren Menschen und begann sofort freundlich auf ihn einzureden. Er hatte die Wirkung seines Trommelspiels unterschätzt. Nicht er, sondern ich müsse mich wegen dieser Störung entschuldigen, gab ich ihm zu verstehen. Und er verstand lächelnd, denn er sprach ein gutes Deutsch.

In Angola erblickte er das Licht der Welt. Sein portugiesischer Vater zog mit der Familie nach Portugal. Da war er, nennen wir ihn Michi, da er seinen Namen nicht veröffentlicht wissen will, gerade mal fünf Jahre alt. Als 23-Jähriger kam er zum Arbeiten nach Deutschland. Vor wenigen Jahren belegte er noch einen Spitzenplatz beim Ingolstädter Halbmarathon. Jetzt plagen ihn die Bandscheiben und er versucht, mit Trommeln seinem gestressten Körper auf die Beine zu helfen. Jembe nennt man die zwei kleinen Kesseltrommeln, erzählt er mir. Ob das Musik aus seiner Heimat Angola sei, fragte ich ihn. Nein, er habe sich das während eines Urlaubs in Gambia angeeignet.

Ich stieg zurück auf den Damm und dachte auf der Heimfahrt an die Georgier mit ihrer wunderbaren Kammermusik, die Siebenbürger Sachsen und Banater Schwaben mit ihrer Blasmusik, an den Armenier Vardan Mamikonian (Pianist) und, und... und eben auch an Michi mit seinem naturverbundenen Jembespiel. Sie alle sind Ingolstädter. Von wegen Fremder und Einheimischer. Das sind in einer globalen Welt sowieso verschwindende Kategorien.


Wo ordnest du dieses Video ein, fragte ich mich zu Hause. Passt es in den Ordner „Musik“? Nein, lieber in den Ordner „Natur“. Ja, dieser Platz wird ihm gerechter, dem Video und auch seinem Protagonisten. Auch Mörike hat trotz eines fernen Harfentons ein Frühlings- und kein Musikgedicht geschrieben. Wie auch immer, die Wirkung von Harfen- und Jembetönen bleibt über die Jahrhunderte gleich, wenn diese unerwartet in unverfälschter Natur erklingen. Sie können Menschenherzen im ersten Frühlingszauber beglücken. Danke Michi.
Anton Potche

Donnerstag, 15. März 2012

papiergitterboxillusionen

rein in die halle
hinter die zäune
während draußen
in der freiheit
die kunst tobt
ohne zu erfahren
dass ihr pendant
in rasselnden
produktionsketten
geistig masturbiert
und kunst gebiert
die in strichen
durch pleuelaugen
tätowierte arme
und hände
auf ölbeflecktes
papier fließt
um kurz vor
feierabend
in der papiergitterbox
der zerstörten
illusionen
zu landen

[ingolstadt, 2011]
anton potche




Zeichnung: Alex Pfaller

Freitag, 9. März 2012

Gute Literatur gebiert Landschaften und Assoziationen im Kopf

Es gibt viele faszinierende Bildbände und Touristikbücher über die Donau. Wen wundert’s, wo es sich doch um den zweitlängsten Strom Europas handelt? Da sind natürlich Superlativen angebracht.

Umso überraschter darf man dann sein, wenn ein niedliches Büchlein zur Donau vor einem liegt. Es passt also sogar ein Diminutiv zu diesem mächtigen Strom. Das Büchlein (9,5 x 15,5 cm) fühlt sich an wie ein kleines Gebetbuch und beinhaltet auch nur Kleine Geschichten von der schönen blauen Donau. Zusammengetragen hat sie Monika Hubel. Literatur kommt nämlich auch ohne großformatige Editionen wie etwa die Bildbände aus. Bei guter Literatur genügen oft ein paar Wörter, um im Kopf ganze Landschaften entstehen zu lassen.

Die Donau fließt gen Osten und als Friedrich Hölderlin Am Quell der Donau stand, hat er wohl stromaufwärts gedichtet, wenn es da heißt: „[...] so kam / Das Wort aus Osten zu uns, / Und an Parnassos Felsen und am Kithäron hör ich, / O Asia, das Echo von dir [...].“

Monika Hubel jedoch geht mit der Donau dem Sonnenaufgang entgegen, also stromabwärts, den entgegengesetzten Weg der hölderlinschen Gedanken. Sie lässt viele bekannte Namen in dieser Blumenlese zu Wort kommen. Der verliebte Eduard Mörike schrieb mal einem Brief aus Obermarchtal, wo sich die Donau unter schöner Krümmung zwischen Mühlen und bebuschten Felsen durchzieht“, und legte ein „Blättchen mit dem lebhaftesten Gedanken an die Geliebte“ bei. Einem Blumenrondell hatte er selbiges entnommen.

Dort, wo der Strom bei Hochwasser schon mal seine unangenehme Seiten zeigen kann und sich gegen menschliche Regulierungseingriffe währt, schrieb Marieluise Fleißer eine Hommage an ihre Heimatstadt: Ingolstadt, du Schöne. Und Goethe hatte eine festhaltenswerte Begegnung mit Regensburg. Wie konnte es auch anders sein beim Anblick der Donau, als dass die Gedanken heimwärts flogen: „Die Donau erinnert mich an den alten Main.“ Wo Goethe aber von „Orgelbauern, Bildschnitzern und Verguldern“ im Dienste der Kirche spricht, denke ich an jenen 1741 in Bischofsdrohn geborenen Peter Potche, der 1770 ins Banat gezogen und dort 1795 gestorben ist. Sollte er der gleiche mit dem aus Deutsch-Lothringen stammenden und am 26. März 1770 in Wien als Auswanderer registrierten Peter Potie sein? Der war nämlich von Beruf „Vergulder“, also Vergolder.

Ja, man könnte als Banater Schwabe jetzt ganze Seiten mit Vermutungen und Wunschvorstellungen füllen. Das hieße aber verharren. Doch der Strom steht nie still, fließt immer weiter und weiter. Und mit ihm begegnen wir Heimito von Doderer und seiner literarischen Miniatur des Wienerwaldes. „Nicht weit von hier beginnt die Tiefebene und flieht dahin und enteilt; gegen Ungarn zu.“ Und mit ihr die Donau.

So als wolle sie unbedingt dabei sein, wenn Mihail Sadoveanu eine Sommersonnenwende auf der Donau erlebt. Es war natürlich beider Naturerlebnis, sowohl des Stroms als auch des Dichters. Nur hatte Letzterer den Vorteil, das Naturschauspiel in Worte zu fassen, schön, wie wir es von Sadoveanu kennen: „ Es war das Spiel des Lichts und die Freude darüber, mitten im Juni zu leben, wenn die Sonne ihren höchsten Stand am Himmel erreicht hat.“

Es gibt noch einige bekannte Schriftsteller, die in diesem Büchlein etwas zur Donau, „groß und grausam, grausam und groß“, wie Abraham a Santa Clara sie empfand, zu sagen haben, aber auch tragischen Figuren wie dem Schneider von Ulm begegnen wir.

Mir ist sie in den bald drei Jahrzehnten, in denen ich sie fast täglich überquerte, längst ans Herz gewachsen. Sie ist auch mein Strom, die Donau.

Monika Hubel (Hg.): Kleine Geschichten von der schönen blauen Donau. Engelhorn Verlag, Stuttgart. 126 Seiten, antiquarisch mit etwas Glück noch erhältlich. ISBN3-87203-211-9

Anton Potche

Montag, 5. März 2012

Orchester, Solist, Dirigent und ausgefeilte Übertragungstechnik – eine glückliche Symbiose

Das sind schon unterschiedliche, zum Teil sogar wesensfremde Faktoren, die in einem Konzert aufeinandertreffen. Man muss das gar nicht weiterhin vertiefen, wenn man nur an die vielen Musiker eines großen symphonischen Orchesters denkt, die alle individuell ausgeprägte Persönlichkeiten sind und sich für die Dauer eines Konzertes voll und ganz dem Dirigenten unterordnen müssen. Die vorher in Proben zu Kompromissen zusammengeführten Auffassungsunterschiede kommen bei der Aufführung nicht zum Vorschein. Auch, dass Vorstellungen und Empfinden von Dirigent und Solist oft auseinanderliegen, muss dem Publikum verborgen bleiben. Zu all dem kommt der Anspruch der Technik, gewisse Freiheiten zu bekommen, um ein Konzert in alle Welt zu übertragen.

Live ist live, heißt es immer. Dem ist auch nichts entgegenzusetzen. Nur scheint das unmittelbare Erlebnis von Musik im Begriff zu sein, eine Steigerung zu erfahren. Die Stichworte dazu wären „High Definition-Bild“ und „Surround Sound“. Sie sind die Basis jener Übertragungstechnik, die eine geglückte Orchester-Solist-Dirigent-Symbiose zu einem unvergesslichen Konzerterlebnis werden lassen kann. Und das im... Kinosaal.

Die Berliner Philharmoniker haben diesen Schritt in den digitalen Konzertsaal längst gewagt. Einige ihrer Konzerte werden live in ausgewählten CineStar-Kinos übertragen. Gestern ward so auch in Ingolstadt der Saal Nr. 5 zum Konzertsaal. Für 90 Minuten klassische Musik auf Weltniveau hatten wir, meine Frau und ich, uns zeitlich eingestellt, mit Pause. Die Programmankündigung im Internet deutete auf diesen Zeitaufwand hin... und wir lagen falsch damit.

Am Saaleingang lag ein Programmblatt, das uns schon mal eine Vorahnung von einem „spätromantischen Abend“ vermitteln sollte: „19:30 Uhr Beginn Vorprogramm mit Live-Moderation aus der Philharmonie, 20:00 Uhr Beginn Konzert - Richard Strauss: Oboenkonzert, 20:35 Uhr Pause, 20:45 Uhr Pausenprogramm mit Live-Moderation aus der Philharmonie, 21:00 Uhr Beginn Konzert Teil 2 – Anton Bruckner: Symphonie Nr. 4 „Romantische“, ca. 22:20 Uhr Ende, da es sich um eine Live-Übertragung handelt, können die Zeiten variieren“. So schnell können aus neunzig hundertsiebzig Minuten werden oder, anders gesagt, wird man Opfer seiner eigenen Naivität. Die Kunst macht’s möglich. Und wie!

Würde ich doch immer solchen Fehleinschätzungen zum Opfer fallen. Schon die Moderation war ein Genuss. Kein Fernsehstar, kein bekannter Kabarettist, kein Nachrichtenmoderator, keine bekannte Stimme aus irgendeinem Radiokulturkanal, sondern „nur“ ein Mitglied der Berliner Philharmoniker, 3. Hornist, wenn ich mich gut entsinne. Und wie der Mann das machte! Sprachlich auf einem Niveau, das selbst Goethe vor Neid erblassen ließe, humorvoll und in allen Facetten seines Auftrittes gewinnend für das anstehende musikalische Ereignis. Klaus Wallendorf, sein Name.

Das Konzert für Oboe und Orchester schrieb Richard Strauss (1864 - 1949) im Jahre 1946. Es gehört also zu seinen späten Werken. Von Strauss ist die Aussage überliefert: „Der melodische Einfall, der mich plötzlich überfällt, erscheint in der Phantasie unmittelbar, unbewusst. Es ist das höchste Geschenk der Gottheit.“ Nur ist es so, dass die dann entstehenden Melodien, nicht unbedingt Ohrwürmer sind. So auch in diesem Konzert für Oboe.

Umso mehr muss man diesbezüglich die Leistungen des Solisten, Dirigenten und Orchesters (eine kleine Besetzung) würdigen. Albrecht Mayer (*1965) ist es durch sein Spiel gelungen, die Aufmerksamkeit des Zuschauers so zu fesseln, dass wohl kaum jemand das Fehlen eines sofort zum Mitsummen anregenden Themas vermisst hat. Das gilt besonders für die Konzertbesucher in den Kinosälen. Die profitieren nämlich voll von den beeindruckenden Nahaufnahmen, die ihnen die Übertragungsmannschaft liefert. Man konnte das Entstehen von Musik im Allgemeinen und das eines Solovortrages im Besonderen „hautnah“ miterleben. Albrecht Mayer, selbst Mitglied dieses Orchesters, meinte im Vorprogramm augenzwinkernd , Richard Strauss hätte die Oboe „leider“ sehr gut gekannt. Das kann man wohl sagen, denn die technischen Möglichkeiten dieser Blasröhre mit der komplizierten Klappentechnik sind in diesem Stück so gut wie ausgeschöpft. Dass Albrecht Mayer aus seinem Vortrag ein musikalisches Erlebnis höchster künstlerischer Qualität gelang, bewies der Wunsch des Publikums nach einer Zugabe. Die sollte es auch in einem Bach-Stück erhalten. Christian Thielemann dirigierte beide Werke... Ja, ein Teenager würde sagen, der Typ ist cool.

 Anton Bruckner (1824 - 1896) komponierte seine Symphonie Nr4. in Es-Dur im Jahre 1874. Drei Fassungen hat er von diesem Werk angefertigt. Die dritte, heute als Originalfassung anerkannt, ließ allerdings sechs Jahre auf sich warten. Und dann schienen die Verleger mit einer Veröffentlichung zu zögern. Es sollten weitere zehn Jahre vergehen, bis es zur ersten Drucklegung kam.

Obwohl Bruckner kein Freund der Programmmusik war, hat er dem 1.Satz (Bewegt, nicht zu schnell) ein paar Anmerkungen vorangestellt, die da wären: „mittelalterliche Stadt in der Morgendämmerung, Morgenweckrufe, Reiter sprengen auf stolzen Rossen hinaus, Waldesrauschen, Vogelgesang“. Christian Thielemann sagte im Pausenprogramm, er hätte überhaupt nichts gegen Bilder, die im Kopf des Konzertbesuchers während einer Aufführung entstünden, und die könnten natürlich unterschiedlich sein. Sind sie auch. Als die Hörner zu ihrem ersten Höhenflug ansetzten, dachte ich sofort an die Alpen. Und als der 2. Satz (Andante, quasi Allegretto) mit diesen filigranen Pizzikatobegleitungen begann, sah ich leise rauschende Bächlein. Lediglich im 3. Satz (Scherzo, bewegt) schienen meine Kopfbilder jenen des Komponisten zu ähneln. Mit Hörnern verbindet man intuitiv die Jagd. Bruckner soll selbst einmal vom „Jagd-Scherzo“ gesprochen haben. Der 4.Satz (Finale, bewegt, doch nicht zu schnell) ist eine einzige Wucht, die dir die Sinne nimmt. Nicht von ungefähr wird in der dritten Werkfassung auf den Einsatz von drei Trompeten (Thielemann hatte vier im Einsatz), drei Posaunen und Basstuba hingewiesen.

Es ist wirklich hinreißend, wie Christian Thielemann (*1959), zurzeit Chefdirigent der Sächsischen Staatskapelle Dresden, Musik gestaltet und Musik erlebt. Dabei sind seine Bewegungen eher sparsam. Nach eigenem Bekunden, soll es früher auch anders gewesen sein. Gestern Abend bildete er mit dem Orchester wirklich die glücklichste Symbiose, die man einem solchen Konzert angedeihen lassen kann. Wie schaffen die es nur, so leise zu spielen... und doch noch hörbar? Ich frage mich, ob Kinobesucher nicht bei solchen der Lautlosigkeit nahen Stellen gegenüber den Konzertbesuchern in der Berliner Philharmonie im Vorteil sind.

Mit 72 Minuten geben einschlägige Konzertführer die Spielzeit von Bruckners Romantische an. Ich habe die Zeit nicht gestoppt; sie war bei dieser Aufführung gefühlsmäßig aber viel, viel kürzer, zu kurz. Schuld daran waren die Berliner Philharmoniker und ihr Gastdirigent, der nach dem Schlussakkord sichtlich bewegte  Christian Thielemann. Wie könnte es bei einem Berliner Kind auch anders sein?

In der ausverkauften Konzerthalle brandete nicht enden wollender Applaus, gemischt mit Bravorufen, auf. Nicht ganz ausverkauft war der Saal Nr. 5 im CineStar- Ingolstadt. Von 200 Plätzen waren noch 185 frei. Die Gekommenen wurden von dem charmanten Herrn Klaus Wallendorf auf den Heimweg verabschiedet. Und das nicht ohne den freundlichen Hinweis: "Kino ohne Philharmoniker ist wie Schach ohne Würfel." Darauf mussten die Konzertbesucher in der Berliner Philharmonie leider verzichten.


Anton Potche

Freitag, 2. März 2012

Audi a prezentat ieri cel mai bun bilanţ economic din istoria sa

Acest titlu se putea citi des în ultimii ani în cele mai diferite ziare din lumea întreagă. Anul acesta i se poate acorda o însemnătate deosebită, întrucât ne aflăm într-o perioadă de criză economică şi financiară, care durează acum deja de patru an.

În jur de 300 de jurnalişti au venit din 24 de ţări la Ingolstadt, oraşul natal al concernului Audi. Au asistat la o conferinţă de presă la care consiliul de conducere a prezentat rezultatele ultimului ani. Preşedintele consiliului, Rupert Stadler, a remarcat faptul că „niciodată numărul vânzărilor nu a crescut atât de vertiginos ca anul trecut“. Concernul a livrat 1.302.659 de maşini, de unde rezultă o cifră de afaceri de 44,1 de miliarde de euro, cu 24,4 % mai mare ca cea din anul 2010.

Axel Strotbek, răspunzător în consiliu pentru finanţe şi organizare, a declarat că Audi a realizat anul trecut o rendită de afacere de 12,1 %. „Cu această cifră de rendită concernul Audi se numără printer cele mai rentabile firme din industria de automobile“, a spus Strotbek. Interesant este faptul că modelele mari, adică scumpe, s-au vândut deosebit de bine, ajungând la un procentaj de 38% din volumul total de unităţi livrate. Este vorba de modelele A6, A7, A8 şi Q7.

Consiliul de conducere şi-a exprimat recunoştinţa faţă de angajaţii concernului şi a anunţat o primă medie de 8.251 de euro pentru fiecare angajat în cele două uzine de producţie ale concernului din Germania: Ingolstadt şi Neckarsulm. La Ingolstadt au lucrat în luna decembrie a anului trecut 47.976 de oameni iar la Neckarsulm 14.247. Concernul are însă şi centre de producţie în China, Ungaria, Belgia, India şi Slovacia. Se vorbeşte tot mai des şi despre construcţia unei uzine în Statele Unite.

Expansiunea lui Audi, care este doar una din mărcile concernului VW, continuă. Anul acesta firma din Ingolstadt va prezenta 18 modele noi. Şi numărul angajaţilor va creşte. Consiliul a anunţat angajarea a 1200 de experţi în domeniile electromobilitate şi construcţie cu materiale uşoare. Dar şi dintre cei 2500 de muncitori împrumutaţi care lucrează la ora actuală la benzile de fabricaţie vor fi angajaţi 700. Asta înseamnă pentru cei fericiţi o enumerare mai substanţială şi mai ales asigurări sociale mai bune, ca de exemplu pensia de intreprindere.

Bineînţeles că aceste înfăptuiri sociale nu cad din cer sau sunt în totalitatea lor binefaceri ale conducerii concernului. Nu, majoritatea dintre ele trebuie cucerite şi apoi zi de zi apărate. Asta se poate realiza numai cu un sindicat puternic. Muncitorii de la Audi sunt în marea lor majoritate membri ai sindicatului IG Metall, cel mai mare sindicat din Germania, cu aproape 2,3 milioane de membri. Consiliul angajaţilor la Audi, 51 de membri, este dominat de membri sindicatului IG Metall, ei având 44 de mandate. Reprezentanţii angajaţilor cu salariu tarifar negociază toate prestaţiile sociale cu consiliul de conducere.

În iulie 2009 concernul a sărbătorit 100 de ani de existenţă cu multe personalităţi proeminente din politică, economie şi showbusiness-ul german. Festivitatea de la Audi Piazza, centrul de prezentare a concernului, a fost transmis live în centrul oraşului Ingolstadt. În fotografia se văd de la stânga la dreapta: Rupert Stadler, preşedintele consiliului der conducere al concernului Audi, cancelarul german Angela Merkel, trei tineri de la centrul şcolar Audi şi renumitul moderator Thomas Gottschalk
Anton Delagiarmata